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schlaf, krüppelchen, schlaf I LP I 

 

 

Rolli records, 1981

Produktion: Michael Lau, Jürgen Hobrecht 
aufgenommen im Glashaus Studio München
Technik: Harry Stümpfel
Druck: Sonopress Gütersloh
Fotos Graphic: Renate Droste
 

Track List:

01  Ansprache 0:24

02  Schlaf, Krüppelchen, Schlaf 4:04

03  Helfer-Liturgie 4:34

04  Gehirnschleiche 3:37

05  In München steht ein Spasti-Haus 1:23

06  Du bist mein Kind 3:15

07  Guten Tag, Herr Architekt 1:17 

08  Spastic Song 4:06

09  Lied von der amtlichen Bösartigkeit 3:01

10  Memory Song 5:22

11  Im Namen des Volkes 5:21

12  Ende eines Wohltäters 2:24

13  Danke 0:44

 

Download der gesamten LP als MP3 als zip-Datei

 

mit freundlicher Erlaubnis durch Jürgen Hobrecht, Berlin (vielen Dank!).

 


 

schlaf, krüppelchen, schlaf

 

Hier haben wir - soweit vorhanden - die Texte der LP dokumentiert (Danke an Uwe Frevert fürs Übertragen) - am Ende findet sich ein Link zum Download der Texte als gezipte rtf-Dateien.

 

01  Ansprache 0:24

02  Schlaf, Krüppelchen, Schlaf 4:04


 

Schlaf, Krüppelchen, schlaf,

die Wohlfahrt hält dich brav,

der Fahrdienst, der wird abgeschafft,

des Pflegegeld bald auch berappt,

das Amt, das dir ein Heim vorschlägt,

von Nächstenliebe geprägt.

 

Schlaf, Krüppelchen, schlaf,

die Wohlfahrt halt dich brav,

zur Arbeit gehen brauchst du nicht,

mit Geld, da sind sie los die Pflicht,

das Arbeitsamt, das zahlt dich aus,

da ist für dich der Ofen aus.

 

Schlaf, Krüppelchen, schlaf,

die Wohlfahrt halt dich brav,

Rolli-Wohnungen sind sehr rar,

der Makler auch zu teuer gar,

und findest du doch ein Domizil,

der Nachbar dich nicht sehen will.

 

Schlaf, Krüppelchen, schlaf,

die Wohlfahrt halt dich brav,

im Stadtrat wird sehr viel geschwätzt,

ein Bordstein wird herabgesetzt,

ein Fotograf kommt angewetzt,

ja, fürs Image sind sie fleißig.

 

schlaf, Krüppelchen, schlaf,

der Carstens ist ein Schaf,

sie machen jetzt ein UNO-Jahr,

da soll‘n sich alle gut versteh‘n,

und miteinander leben,

 

schlaf, Krüppelchen, schlaf,

sie machen gut in Toleranz,

doch sind wir nur der Rattenschwanz

der Rehabilitokraten.

 

Schlaf, Krüppelchen, schlaf,

das UNO-Jahr, das ist ein Witz,

für uns der Rotstift stets sehr spitz,

so wollen wir nicht leben,
 

schlaf, Krüppelchen, schlaf,

die Krüppelgruppen in dem Land

die sind jetzt außer Rand und Band,

wir woll‘n nicht wieder an die Wand,

drum kämpfen wir fürs Leben,

 

Wach auf, Krüppel, wach auf!


 

 

03  Helfer-Liturgie 4:34

04  Gehirnschleiche 3:37

05  In München steht ein Spasti-Haus 1:23


 

In München steht ein Spasti-Haus,

eins, zwei, gsuffa,

für Spastiker alle ein arger Graus,

eins, zwei, gsuffa,

mit freiem Willen geht niemand herein,

eins, zwei, gsuffa,

von früh bis spät wird der Mensch verwaltet

und widernatürlich umgestaltet,

und wer da mal drin ist, der kommt nicht mehr

raus, so schön ist Professor Göb‘s Haus.

 

Mein Spasti-Haus wird streng bewacht,

eins, zwei, gsuffa,

damit mir da drin keiner Unsinn macht,

eins, zwei, gsuffa,

und hast du da draußen vielleicht was dagegen,

kannst dir einen Spasti unter den Weihnachtsbaum legen,

die Aufsichtsbehörde, die fliegt da hinaus,

so geht´s in Professor Göb´s Haus.

 

 

06  Du bist mein Kind 3:15

07  Guten Tag, Herr Architekt 1:17 


 

Guten Morgen, Herr Architekt, 

hat das Frühstück ihnen geschmeckt,

Sie kommen mir wie gerufen, 

wie komm ich hier über die Stufen,

in die Wohnung, die nach Ihren Plänen, 

unterlassen Sie bitte das Gähnen, errichtet,

hat man mir berichtet, endlos die Stufen, 

in dem Klotz, den Sie schufen,

was, es waren nur sieben, 

hurra, dann werde ich üben,

um mit sieben kräftigen Schüben, 

an Sonntagen und an Trüben,

die Stufen zu überwinden, 

sollte sich jemand finden,

der aus eigener Kraft, 

dies wirklich schafft,

der möge sich tunlichst beeilen, 

dem Schreiber dieser Zeilen,

dies mitzuteilen.
 

Guten Morgen, Herr Architekt.

Man hört, dass es Ihnen schmeckt.

Das Essen.

Die Stufen? Längst vergessen.

 

 

08  Spastic Song 4:06


 

Es ist ein schöner Tag, ich denk ich geh mal raus, ich fühl mich gut drauf und verlaß auch schon das Haus,

die Treppen muß ich noch hinunter, ach, das geht ja noch so munter,

da ist ja keiner, der mich bemerkt, was meine Zuversicht auch schon bestärkt,

nun so geschafft, mir reicht die Kraft, mich guter Laune durch den Hinterhof zu schlängeln,

die Nachbarn kennen mich ja so, und einer sagt auch mal „Hallo“,

sie kümmert´s nicht, dass ich so bin, doch sicher geht´s durch ihren Sinn,

mal rauszukriegen, was da los, wenn einer schlappert in der Hos,

nun, so die Straße öffnet sich vor mir, die Schuhe blitzen so zur Zier,

und schon ´ne hübsche Türkin, die ihre Augen nach mir stellt,

und ich vergesse mich und ich vergesse meine Welt,

ich blick zurück und lächele smart, denn so mein Lächeln comms from heart,

sie wird verlegen, plötzlich starr, und ich steh da wie ein Supernarr,

von hundert Augen schon erspäht, und keiner der mir weiterrät,

wie ich mich jetzt verhalten soll, ich schalt auf Moll,

so lauf ich weiter doch noch heiter, und hör ´nen

Spruch, der Scheiße meint, Mann bist du voll, klingt da ‘ne Stimme,

ich denk‘ der schwätzt nur so und mime ihm zur Bestätigung nen Besoffenen nach,

und schon habe ich Ruhe unter´m Lästerdach.

Zwei Ecken weiter treff ich Susan, sie kennt mich so nur aus der U-Bahn,

jetzt sieht sie meinen Schritt mal life, sie errötet und ich werde steif,

da sag ich ihr ganz unverfroren, ‘hey, hübsche Susan, heb die Ohren:

Ich bin ein Spastic-Mann, der nichts und alles kann...

 

Mir fehlt kein Blatt von Poesie und auch kein Ast von Harmonie,

mir kann die Muse nichts verschweigen und auch die Künste kann ich geigen.

Nur meinen Auftritt kann ich nicht verhindern, meinen Zustand nicht lindern,

bin eben so ein Stück Natur, nur mit etwas krückenhafter Statur.

Doch weil dies nicht zu ändern ist, und gar nicht schon mit einer List,

so bleib ich halt, wie ich geboren, sag, was mir fehlt, ganz ungeschoren,

meist ander´s rum wie ihr´s gedacht, und niemand hat was falsch gemacht.

Ich bin ein Spastic-Mann, der nichts und alles kann...

 

 

09  Lied von der amtlichen Bösartigkeit 3:01


 

Vereint euch, alle Nationen,

zum großen Behindertenfest,

wir wollen die Krüppel belohnen,

sind diese auch schlimmer als die Pest,

so laßt uns die Armen erheben,

sozial in der allerschönsten Form,

denn sozial mit dem Wert sich zu geben,

daß gebietet die amtliche Norm.

 

Refrain:

Sei konform mit der Norm,

und zum Schein für Reform,

dann kannst du dich besser verkaufen,

stehst du außer der Reih,

bist du nirgends dabei,

dann kannst du dich nur noch besaufen.

 

Doch nicht nur Morsches wollen wir stützen,

es geht doch den Krüppeln gar nicht schlecht,

wir müssen die Ordnung beschützen,

durch unser Gesetz und unser Recht.

Das es Leid gibt auf der Welt ist nicht zu ändern,

das müssen die Schwachen versteh‘n,

doch die Richter in schwarzen Gewändern,

und die Starken, die wollen es nicht sehen.

 

Hinab in den sozialen Graben,

zum Gruß reichen wir euch die Hand,

was wir euch geben, daß könnt ihr haben,

drum danket es eurem Vaterland.

 

Schon das Jahr des Kindes wirkte ungeheuer,

und das Jahr der Frau bewirkte noch viel mehr,

diese Feier, die ist uns viel zu teuer,

und schon lange sind Herz und Kassen leer. 

 

 

10  Memory Song 5:22



 

Suche Haushaltshilfe ab sofort, 

so schrieb ich in der Zeitung. 

Seit vier Wochen ist sie jetzt da, 

freundlich, zuvorkommend, zuverlässig.

„Du brauchst jemand, der auf Dauer zu dir kommt“. 

„OK“ sag ich, „dann mach‘s halt du“. 

„Das geht nicht, ich möcht einmal heiraten“.

 

Behindert ist und bleibt behindert:

Sie hatte regelmäßig Nachtdienst, 

fünf mal in der Woche, 

sie bot sich an, auch am Wochenende bei mir Dienst zu tun.

Auf die Frage weshalb sie nicht gleich bei mir bliebe, 

wich sie aus und entgegnete

„Was glaubst du denn, ich bin ja katholisch“

 

Behindert ist und bleibt behindert:

 

Sie hatte Sozialpädagogik studiert,

sie findet es große Scheiße, daß wir Krüppel ausgesondert werden,

daß man uns pflegt und nichts kapiert. 

„Du hast es erkannt, nun geh was ändern“. 

„Tja, sagt sie“, ich bin doch emanzipiert. 

Mit solchem Kleinkram kann ich mich nicht mehr abgeben“.

 

Behindert ist und bleibt behindert:

 

Sie kam von reichen Eltern, 

der Luxus hatte sie frustriert, 

sie wollte selber etwas leisten, 

statt nur Dividenden zu verzehren, 

sie wollte sozial sich engagieren, 

ich sagte, „das trifft sich gut. 

Dann komm halt zu mir“. 

„Was kannst du mir schon bieten, 

acht Jahre noch hast du zu leben“.

 

Behindert ist und bleibt behindert:

 

Einst lernte ich sie kennen. Liebe auf den ersten Blick.

Als ich das erste Mal mit ihr schlafen wollte, rief sie empört:

„Ich hatte geglaubt, daß sowas nicht mehr möglich ist. 

Wirklich, du bist a Sau“.

 

Du bist und bleibst behindert.

Behindert ist und bleibt behindert:


 

11  Im Namen des Volkes 5:21

12  Ende eines Wohltäters 2:24

13  Danke 0:44


 

Danke, für eure guten Taten, 

danke für euer großes Herz, 

danke, daß ihr uns helft ertragen 

unseren großen Schmerz.

 

Danke für eure Sonderstätten, 

danke für euer vieles Geld, 

danke, daß ihr uns gut versteckt,

wie schön ist doch die Welt.

 

Danke für eure edelen Gaben, 

danke für dieses UNO-Jahr, 

danke, daß wir euch Helfer haben, 

alles bleibt wie es war.

 

 

Download aller Texte der gesamten LP als gezipte rtf-Datei

Krüppelpowerblues

 

Zuerst fingen wir auf der Straße an,

blockierten die U-Bahn- und die Straßenbahn

Der Aufruhr war groß und die Presse schlecht,

jetzt werden die Krüppel auch noch frech.

 

Doch dieses war nur unsere erste Aktion,

die zweite brannte uns auf den Nägeln schon.

 

Das ist der Krüppelpowerblues...

 

Der Carstens, der wollte das UNO-Jahr weihn,

da sagten die Krüppel abermals nein!

Wir besetzten die Bühne und ketteten uns an.

der Carstens, der kam an das Mikro nicht ran.

Der Schirmherr, der guckte ziemlich dumm

und stand dann fast allein im Nebenraum rum;

 

Das ist der Krüppelpowerblues...

 

Im Dezember vor fünf Jahren, da war es an der Zeit

zum Tribunal nach Dortmund luden Krüppel bundesweit

Menschenrechtsverletzung in Heim und Psychiatrie

Sonderschule, Werkstatt akzeptieren wir nie.

Farthmann und Schreck fühlten sich bedroht

die beiden sind doch lieber tot als rot.

 

Das ist der Krüppelpowerblues...

 

Doch heute sind wir friedlich und angepaßt,

fallen nur noch Grünen und Ämtern zur Last.

Ambulante Dienste und Karriere Kram,

Independent Living in Amerika.

Doch dieses war nicht unsere letzte Aktion,

die nächste Besetzung, die planen wir schon.

 

Das ist der Krüppelpowerblues...

 


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Wochenend und Sonnenschein

 

 

1.

Wochenend und Sonnenschein

und dann mit Dir im Hein allein

weiter braucht es nichts zum Glücklichsein

Wochenend und Sonnenschein

 

2.

Über uns der Pfleger wacht

um fünf Uhr wünscht er Gute Nacht

alle Krüppel stimmen dankbar ein

Wochenend im Helm allein

 

3.

Kein Fahrdienst kein ÖPNV

wir sitzen hier in dem Bau

 

4.

Hier im Heim nur ich und Du

der Herrgott drückt ein Auge zu

denn er schenkt uns Ja zum glücklich sein

die Frankonia auf dem Main

 

Zwischenspiel Giatrre

 

5.

Einmal dürfen wir hinaus

das Rote Kreuz das führt uns aus

die Frankonia schippert übern Main

nur Behinderte und Helferlein

 

6.

Der Landrat stellt sich mit ins Bild

die Presse ja die knipst wie wild

Alle Helfer stimmen froh mit ein

Wochenend und Sonnenschein

 

7.

Kein Ausgang keinmal von Bord

Wir lauschen nur Gottes Wort

 

8.

Wochenend ist nun vorbei

Wir kehren wieder ein ins Heim

und warten bis zum Glücklichsein

im nächsten Jahr auf dem Main

 

Zwischenspiel Giatrre

 

 

Wiederhlg. Strophe 1-4

 


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Gloria Sonnenschein

 

 

Ich bin Miß Orthopädia

Miß Gloria Sonnenschein

vertreibe Dir mit neuem Schwung die dummen Grübelein

ich bin das Bein das Du nicht hast

der Schenkel rosig weiß

ich bin Dir immer eine Last

und koste Dich viel Schweiß

 

Wetten, du ziehst mich doch an

Wetten, Du trägst mich noch lang

Wetten, Du fällst auf mich rein,

wetten, ich stell Dir ein Bein.

Ich bin Miß Gloria Sonnenschein

 

Ich bin die perfekteste Frau im Land

Son richtiges Normenobjekt

Ich weiß nicht mehr, wer mich erfand,

damit man weißgott was verdeckt.

Ich bin der Star von Orthopädia

mach aus Dir ne normale Frau

und ist auch alles nur zum Schein

fällst Du doch auf mich rein

 

Wetten, daß Dir das gefällt,

als Heldin der nichtbehinderten Welt

Wetten, Du fällst auf mich rein.

Wetten, ich stell Dir ein Bein.

Ich bin Miß Gloria Sonnenschein

 

Ich bin das Fräulein Tausendersatz

und ich bin nicht zu durchschaun

im Stress der großen Normenhatz

machen mit die Krüppelfraun

Miß Blickfang im Prothesenkleid

Bin ich schön anzusehn

Verdecke Dir die Wirklichkeit

Das wirst Du nie verstehn

 

Wetten, Du ziehst mich doch an

Wetten, Du brauchst mich noch lang

Wetten, Du fällst auf mich rein

Wetten, ich stell Dir ein Bein

ich bin Miß Gloria Sonnenschein.

 


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Ein bißchen Spenden

 

Leute hört her, denn die Welt ist in Not

Überall Armut und Hunger und Not.

überall Krüppel, die bitten und flehn

Leute da muß was geschehen.

 

Ein bißchen spenden

ein bißchen geben

für diese Erde, auf der wir leben

Ein bißchen geben,

ein bißchen spenden,

an allen Enden tut Hilfe not.

 

Ein bißchen spenden

ein bißchen geben

für diese Erde, auf der wir leben

Ein bißchen geben,

ein bißchen spenden,

an allen Enden tut Hilfe not.

 

Wer noch ein Herz hat,

der steht nicht beiseit.

Der greift in die Tasche

und spendet noch mehr.

Niemand sagt nein,

wenn sein Mitleid sich regt.

Wenn das Gewissen ihn schlägt.

 

Ein bißchen spenden

ein bißchen geben

für diese Erde, auf der wir leben

Ein bißchen geben,

ein bißchen Spenden,

für die Behinderten dieser Welt.

 

Ein bißchen spenden

ein bißchen geben

für diese Erde, auf der wir leben

Ein bißchen geben,

ein bißchen spenden,

an allen Enden tut Hilfe not.

 

Leute hört         (Solo Jürgen Markus)

mein kleines Lied.

Daß der Welt

geholfen wird.

 

Ein bißchen Spenden...

(Wdhlg.)

 

(nach der Melodie von "Ein bißchen Frieden")

 


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Steck Dir Deine Sorgen an den Hut

 

Du sitzt zuhaus und machst ein weiteres Gesicht.

Dein Kopf ist voll von lauter düsterer Gedanken.

Dein Herz ist schwer, und wer Dich kennt, der kann es sehn.

Jedoch die große bunte Welt, sie bleibt nicht stehn.

Den Kopf zu tief hängen, hat doch keinen Sinn,

denn Du und ich, wir beide kriegen das schon hin.

o-ho-ho, A-ha-ha. Ich kenn eine Medizin.

 

Komm mit und steck Dir Deine Sorgen an den Hut.

Dann wirst Du sehn, bald ist alles wieder gut.

Wir lassen unsre Gläser klingen,

lachen, tanzen, singen,

und das gibt Dir wieder neuen Mut.

 

Komm mit und steck Dir Deine Sorgen an den Hut,

noch heute abend wirst Du sehn, wie gut das tut.

Ab und zu geht was daneben,

doch wozu darüber reden.

Steck Dir Deine Sorgen an den Hut.

 

Wdhlg: Komm mit...

 


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Sei zufrieden

 

 

Sei zufrieden mit dem Heute,

wenn es Dich auch wenig freut.

Denk doch nur wie viele Leute

leben ohne jede Freud.

Was nutzt all das viele Denken,

bleibt die Welt doch wie sie war.

Mag sie noch so reich beschenken,

bleibe Menschen immerdar.

 

Sei zufrieden, sei zufrieden

mit Dir selbst und was Du hast.

Jeder hat doch seine Sorgen,

jeder hat doch seine Last.

 

Sei zufrieden, sei zufrieden,

jeder hat doch seine Not.

Jede Nacht hat ihren Morgen,

wer nicht Sorgen hat ist tot.

 


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Mit Behinderungen muß gerechnet werden!

 

 

Am 25.2.80 entschied die 24. Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt, eine Gruppe geistig Behinderter stelle einen „Reisemangel“ dar. Die klagende Touristin erhielt die Hälfte des Reisepreises zurück. Dieses Urteil zeigt, was Behinderte behindert.

„Daß es Leid gibt auf der Welt, ist nicht zu ändern, aber es kann der Klägerin nicht verwehrt werden, wenn sie es jedenfalls während des Urlaubs nicht sehen will.“ Heißt es in der Begründung.

Wer Behinderte im Urlaub nicht sehen will, will sie auch sonst nicht haben. Der Alltag Behinderter ist fast überall von Isolationserfahrungen geprägt in der Schule, im Beruf, in der Nachbarschaft. Wir wollen aufzeigen: Gerade die Absonderung, in die die Betroffenen hineingeraten, ist die eigentliche Behinderung.

Eine Arbeitsgruppe von Behinderten und Nicht-Behinderten in Frankfurt (Dr. Hubert Bopp, Georg Gabler, Inge Graef, Hannes Heiler, Ernst Klee, Barbara Lister und Albrecht und Gerda Verron) hat auf der Toncassette Materialien zur Lebenssituation Behinderter zusammengetragen: Szenen aus dem Behinderten Alltag – Dümmliches von Experten – Was ist eine Behinderung – Heim-Leben – Zahlen, Fakten, Originaltonberichte und Behindertensongs. Und: Das Frankfurter Behinderten Urteil und seine Folgen.

 

Im Begleittext:

Was der Staat für behindert hält: Statistiken und wie sie zustande kommen – Behinderte: Ab ins Heim und: Neue Wohn- und Lebensformen – Behinderte im Umgang mit Behörden: Im Wirrwarr der Kompetenzen – Ist das Therapie das Ziel: Gegen die Abgeschiedenheit therapeutischer Zentren – Texte gegen die Aktion-Sorgenkind und Satire: Eine Musteranleitung zum Abhalten von Festreden.

 

ISBN 3-88641-022-6

 

Network Medien-Cooperative,
Verlag und Medien-Service GmbH
Hallgartenstr. 69
6 Frankfurt 60

 

Bestell-Nr.: 10.402
Preis: 16,80

 

Das digitalisierte Begleitheft "Mit Behinderungen muß gerechnet werden!" (65 Seiten) I PDF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die digitalisierte Cassette hier als mp3-Download (88,63 MB)

 

 

 

Als Einzeldateien:

 

 

Einleitung

Ein drittes Bein für die tollen Tage
Ernst Klee

Wer ist behindert?
Die gesetzlichen Definitionen

Die Statistiken
Wieviele Behinderte gibt es?

Behinderte - ab ins Heim?
Die Kosten der Isolation
Die Angst des Pfleglings vor dem Pfleger
Neue Wohn- und Lebensformen auch für Behinderte
Barbara Lister

Zur beruflichen Integration Behinderter

Für größtmögliche Mobilität
Auf dem Bahnhof in Heidelberg
Josef Wanschura
Ein Amtsgang
Ursuala Baesler

Hindernislauf für Gehbehinderte
Im Wirrwarr der Kompetenzen

Gegen die Abgeschiedenheit therapeutischer Zentren

Warum mich meine Mutter versteckte
Gusti Steiner

Ist die Sondereinrichtung wirklich besser?

Behinderung: Eine Eigenschaft unter vielen


Gegen die Manager der Vorurteile
Dankbar, lieb, ein bißchen doof, leicht zu verwalten. 
König Ludwigs Ritter beschenkten behinderte Kinder
Es regnet Spenden und hagelt Mitleid

Wumm macht dumm
Habt Mitleid mit der ,Aktion Sorgenkind' 50
1981: Jubeljahr für wen?

Achtung Satire 
Betrifft: Festreden

Schlußwort: Ende gut, alles gut?

Wichtiges zum Weiterlesen

 

MP3 Einzeldateien:

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